Mittwoch, 11. Juli 2012

Strände dieser Welt / Interessant interessant

Es ist Nachmittags um halb zwei und ich widme mich wieder einmal meinem Blog. Am liebsten schreibe ich meine Posts mit einer Brise Musik meines Geschmacks. Meist sind dies elektronische Klänge, welche meine Hirnzellen aufs Beste erfrischen und die Gedanken für gute Zeilen anregen.

Nun bin ich rund eine Woche in Playa Junquillal. Ich habe bereits viel erlebt. Inzwischen kommen mir immer mehr und mehr Ideen, wie ich meinen Blog noch ausschmücken könnte. Über jedes noch so kleine Erlebnis könnte man wieder Seiten füllen.

Strände dieser Welt

Heute Morgen  war ich wie die letzten Tage am Strand. Wer sich den Strand hier vorstellt wie in Rimini, Ayia Napa, Lloret de mar oder wie die beliebten Badeorte in Europa alle heissen, liegt falsch. Es reihen sich keine Discos, Bars und Einkaufsmeilen aneinander und der Strand ist noch nicht von unzähligen tausenden Touristen belegt. Man hat kein Problem um sich von der Strasse in das Meer zwischen all den Tüchern und Fleischmassen zu bewegen. Der Massentourismus hat hier noch nicht Einzug gehalten, obwohl im Vergleich vor 20 bis 30 Jahren deutlich mehr läuft. Zu dieser Zeit waren die Strände und Orte hier noch gemütliche Fischerdörfer oder Ansiedlungen. Am Strand ertönen nur die Wellen des Meeres, das Gezwitscher der Vögel und bei gutem Wind die südamerikanische Musik der Bar Junquillal. Man wird also nicht von der einen Seite von der Musik pupertierender Mädchen, von der anderen Seite noch mehr pupertierender oder bereits überpupertierter Jungen dessen Musik sich genau bei deinem Liegeplatz trifft belästigt. Kein Bum Bum von der einen und kein "put your hands up in the air" von der anderen Seite.

Wir waren wohl alle einmal jung, übermütig und auf der Suche nach dem Fun eines Partybadeortes. Ich war es auch und genoss es hauptsächlich in Rimini, Plattensee, Gran Canaria und Cancun. Wobei bei Cancun ist es noch was anderes, dorthin ich im Zusammenhang mit meiner Zeit in Mexico. Es war jeweils ein super Zeit mit viel Party und Alkohol. Auch bekannt ist dabei das Gefühl nach einer weiteren Woche Urlaub um sich von diesem Urlaub zu erholen. Am Schluss denkt man an die Zeit am Urlaubsort zurück. Man hatte viel Fun und Spass und erinnert sich an die einen oder anderen lustigen Momente zurück, falls dies noch funktioniert, und schmunzelt.

Die Zeiten ändern sich und ich liege an der Playa Junquillal inmitten der wunderschönen Natur. Auch hier gibt es Badegäste, doch weit weniger als sonst wo. So lag ich heute auf meinem Badetuch mit dem Buch über Costa Rica, welches ich als Abschiedsgeschenk meiner Mitarbeiter der Gemeinde Rüschlikon erhalten habe. Heute hatte ich keine Lust auf das Wasser oder dann erst später. So las ich in dem Buch und machte zwischendurch einige Liegestützen und Rumpfbeugen. Schliesslich wollte ich doch schnell mal beginnen zu surfen. Die Fitness hat in der letzten Zeit etwas nachgelassen und auch mein Bäuchlein macht noch nicht die beste Falle. Gerne möchte ich etwas trainierter sein, um zu starten.

Interessant, interessant

So las ich vieles über Costa Rica. Dabei habe ich erfahren, dass Costa Rica ein ziemlich junger Staat ist. Nach längerem Nachlesen bemerkte ich auch, dass wir noch mitten in der Entstehungsgeschichte sind. Bürgerkriege und Verfolgung Einheimisch ist noch nicht weit zurück. Heute gibt es in Costa Rica kein Militär mehr. Dies ist aber noch nicht lange so und die Wirtschaft scheint eher rückläufig statt fortschrittlich zu sein. Der Früchteexport war lange die Haupteinnahmequelle. Ausländische Firmen siedelten sich kaum an. Der einzige stärker werdende Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Derzeit besuchen mehr als eine Million Touristen Costa Rica. Tendenz steigend. Das Land setzt sich sehr dafür ein, dass Naturpärke bestehen bleiben und die Landschaft geschützt wird. Dies zieht viele Urlauber nach Costa Rica.

Zusätzlich habe ich auch viel über Pflanzen, Tiere und Landschaft gelernt. Vor allem von der Region Guanacaste. Wie interessant, mit sarkastischem Hintergrund gedacht, mögen nun viele denken. Vor einiger Zeit musste mir wohl auch niemand etwas über Landschaften und Pflanzen erzählen..."Spinnsch eigetli mich met so öpisem vollzlabere"...so hätte ich gedacht. Doch nun bin ich ein Teil dieser Natur und Region und möchte gerne wissen, womit ich hier lebe. Ich werde bestimmt noch einige Male auf Geschichte, Kultur, Menschen und Landschaft zurück kommen.

Zur Zeit ist unser Bus in Reparatur und wird neu vorgeführt. Er wird wieder durchkommen, wie alle anderen Jahre zuvor. Wieso es diese Prüfung gibt, kann ich nicht sagen, aber wohl die meisten Autos würden in der Schweiz nicht mehr zugelassen. Wir müssen also zur Zeit ohne Bus auskommen und wir bewegen uns meist zwischen unserem Hotel, Supermarkt und Strand. Viel weiter kommt man ohne Bus nicht. Vor rund zwei oder drei Tagen ging ich joggen. In der Hälfte begann es zu regnen, ziemlich fest. Doch dank der Tatsache, dass es trotzdem warm bleibt, ist dies nur halb so schlimm. Einige verdutzte Blicke Einheimischer kamen mir dann aber trotzdem entgegen. Was hatte wohl dieser hellhäutige mitten im Dschungel mit durchnässten Adidas Sportkleidern zu suchen?!? Bei der Rückkehr viele Ticos die mitjoggten, da sie auch von dem Regen überrascht wurden. Doch die Stimmung blieb trotz Regen immer gut, was mich sehr verwunderte. Pura Vida, Pura Vida wurde einander gewünscht und ein Lächeln aufgesetzt.














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