Montag, 23. Juli 2012

Lustiger Abend bei René und Carlos / Chapultepec und Coyoacan

Lustiger Abend bei René und Carlos

Bewaffnet mit meinem I-Phone, etwas Geld und meiner Kamera begab ich mich am Freitag auf das Abenteuer "wie finde ich ohne Taxi den Weg von der Strasse José Marti/Sindicalismo nach Maria/Nativitas". Erste die Adresse meiner Wohnung, zweite die Adresse meiner Freunde René und Carlos. Ein ähnliches Projekt hatte ich bereits in San José erfolgreich bestanden. Der Unterschied ist, dass San José wohl keine Million Einwohner hat, Mexico D.F. hingegen rund 25 bis 29 Millionen. Alleine in dem Zentrum, in den wir uns befinden, leben rund neun Millionen Menschen. Die Fläche von Mexico D.F. im Zentrum ist rund 1500 km²,  als Vergleich können wir Zürich nehmen mit rund 92  km².

Zuerst ein viertelstündiger Fussmarsch. Erste Fussmärsche sollte man in dieser Stadt besser mit ortskundigen Personen machen. Rot heisst hier nicht immer gleich rot. Vor allem sollte man berücksichtigen, dass die Autos bei Rot noch abbiegen dürfen. Wann genau habe ich bis jetzt noch nicht herausgefunden. Auf jeden Fall sollte man beim überqueren der Strasse das im Kindergarten gelernte Sprüchli "Luege, lose, laufe" sehr gut beachten. Nach meinem Fussmarsch bin ich bei der Busstation angekommen. Die Busfahrt kostet rund zwanzig bis dreissig Rappen und ist ein wenig teurer als die Subway. Man bezahlt ein Mal und man kann fahren, solange man muss oder möchte. Es gibt keinen Fahrplan, aber die Busse und Subways kommen rund alle drei bis fünf Minuten. Wenn der Bus oder die Subway voll ist, quetscht man sich in die Menge oder man wartet auf den nächsten. Nächster Halt, Chilpancingo, ich steige aus und gehe Richtung Subwaystation. Es folgen einige Minuten mit der ersten, dann einige Minuten mit der zweiten Subway. Es ist sehr einfach, wenn man das System versteht, doch zuerst muss man es verstehen. Es folgt ein weiterer Fussmarsch, bis ich das grüne Haus der Familie Aguilar Oliveira erkenne.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich das Haus betrete. Bei meinen letzten beiden Aufenthalten in Mexico konnte ich jeweils bei ihnen leben. René und ich deckten uns reichlich mit Bier und Rum ein. Bis die anderen Gäste eintrafen, hatten wir uns noch viele Erlebnisse, Abenteuer und Geschichten seit dem letzten Treffen zu erzählen. Dann trafen die anderen Gäste ein. José, ein guter Freund Carlos. Er lehnte aufgrund zu hohem Alkoholkonsums des letzten Wochenendes ein Bier ab, welches er aber nach einigen Überredungsversuchen trotzdem genoss. Isaac, auch ein guter Freund der beiden Brüder, den ich bereits aus älteren Zeiten kenne mit seiner Freundin folgte später. Zusätzlich eingefunden haben sich Maggie und ein weiteres befreundetes Paar der beiden. Maggie ist halb Mexicanerin, halb Japanerin. Ihre Mutter ist aus Japan. Die Freundin aus dem anderen Paar kommt aus der Nähe von Evian und ist aus Frankreich. Die Liebe hat sie nach Mexico D.F. gezogen und arbeitet nun in einem mexicanischen Reisebüro.

Der Abend war sehr lustig. Nach einigen Bieren gingen wir zu Rum über. Ich wusste eigentlich aus anderen Abenden, dass man nicht zu viel Rum trinken sollte, dennoch trank ich mit allen genüsslich Rum bis in die frühen Morgenstunden. Wir diskutierten, sprachen über alte Erlebnisse, über das letzte Wochenende von José und Carlos und amüsierten uns herrlich über deren Videos in welchen deutlich zu erkennen ist, wieso José das Bier zuerst abgelehnt hat. Es folgten Tanzversuche in welchen ich mich sehr gut behauptete, Discofox-Kurs sei Dank! Gegen den Morgen wurde dann noch das Karaokeprogramm ausgepackt und wir sangen bis es wieder hell in den Strassen Mexicos wurde. Ich hoffe doch sehr, dass ich die gemachten Videos nie sehen muss...

Chapultepec/Coyoacan

Am Sonntag Mittag holte uns Claudia, die Freundin von Bere, vor unserem Gebäude ab. Mit dabei, Claudia's Mutter, ihr acht Jahre alter Sohn Luis und die Hündin Mina. Als erstes wurde mir mitgeteilt, dass wir nach Chapultepec fahren. Dies ist ein Park mitten in der Stadt. Claudia erwähnte noch als Witz, dass wir eigentlich wegen der Hündin dorthin fahre, was sich später auch so herausstellte. Sehr viele Familien, Paare aber auch Einzelpersonen geniessen am Sonntag die Zeit in Chapultepec. Fast alle haben ihre Hunde dabei. Die Hunde werden freigelassen und können sich mit anderen Hunden treffen. Jede Sorte von Hunden kann man dort sehen und es gilt, der schnellere ist der Gewinner. Die Hunde machen fights um irgendwelche Äste, Bälle und was sonst auf dem Boden liegt. Jüngere Hunde schauen dem Treiben vorerst zu. Bere sagte mir, ich soll die Hundehalter mit ihren jungen Hunden am Steg beobachten. Die Hunde werden an der Leine in den See geworfen. Die Hunde müssen selbst wieder an Land schwimmen, ohne vorher einmal im Wasser gewesen zu sein. Dies sah ziemlich lustig aus. Die Hunde lernen so zu schwimmen. 

Um uns auszuruhen gingen wir in ein Lokal, wo es hauptsächlich Früchte gab. Bere wollte, dass ich mal alle Früchte durchprobiere, was ich auch tat. Wieso dass die Dame hinter der Fruchtbar Chilli und Zitrone über die Früchte tat, war mir nicht klar. Denn es nahm sehr viel Geschmack der meist feinen Früchte. Einige dieser Früchte störten aber meinen Brechreiz sehr. Ich werde sie wohl nicht mehr essen in Zukunft. Wie die anderen Jahre in Mexico waren Tabletten gegen einen verstimmten Magen immer in meiner Reichweite. Auch diesmal konnte ich nicht darauf verzichten. Zu viel Chilli in einer Woche lässt meinen Magen brodeln.

Es folgten weitere Stunden in Coyoacan. Dies ist ein sehr schöner Ort mit vielen Markständen. Man kann dort sehr viel beobachten und hat auch sehr gute Möglichkeiten, schöne Fotos zu machen. Coyoacan wird so genannt, wegen den Koyoten. In der Wüste gibt es sehr viele davon. Vielleicht finde ich einmal heraus, wieso der Ort in Mexico City nach diesen Koyoten genannt wird. Wir klapperten die Markstände ab und blieben bei der Mole hängen. Mole ist ein mexicanisches Gericht aus Chilli, Beeren, Früchten und Schokolade. Es wird einige Stunden gekocht und schmeckt danach wunderbar. Ich konnte mich ein wenig durch alle Moles durchprobieren. 

So ging der Tag zu Ende. Ich lernte einiges über Sonntagsausflüge in Mexico, Früchtecocktails mit Chilli, Hunde im Überfluss, Märkte in Coyoacan und vieles mehr. Bere hat noch immer nicht aufgegeben, mir mehr und mehr spanisch beizubringen. Dies liegt auch sehr in meinem Interesse...








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