Montag, 15. Oktober 2012

Studentenstadt Guanajuato / Wiedersehen in Guadalajara

Studentenstadt Guanajuato 

Nach San Miguell de Allende wollte ich einige Tage in Guanajuato verbringen. Guanajuato ist eine wunderschöne mexicanische Stadt, wie man sie aus dem Bilderbuch kennt. Viele Studenten und Studentinnen studieren in Guanajuato. Dementsprechend hat es auch viele Bars und Parks für junge Leute. Was ich nicht wusste war, dass in diesen Tagen ein Festival in den Strassen von Guanajuato war. Dort angekommen war ich ziemlich überrascht von den vielen Menschen in den Strassen. Die Suche nach dem Hostel war auch nicht ganz einfach. Vor allem mit meinem Rucksack war es ziemlich mühsam, den Weg durch die Menschenmenge zu finden. Er wiegt ungefähr fünfundzwanzig Kilo. Nach rund einer Stunde Marsch durch die vielen Menschen habe ich ein Hostel gefunden. Das Tragen meines Rucksacks ersetzt die Stunden in dem Fitnesscenter, was nicht allzu schlecht ist wenn man bedenke, dass ich keine Möglichkeit habe, Sport zu treiben. Der nächste Schreck kam schnell. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war noch im Budget, aber aufs Wochenende hin verdreifachte sich der Preis der Übernachtung. So entschied ich mich, nur eine Nacht in Guanajuato zu verbringen. Ich nahm mir vor, möglichst viel in kurzer Zeit der Stadt zu sehen und am Abend einige Konzerte zu geniessen und dann eine billige Studentenbar aufzusuchen. So geschah es auch. Die Fotos geschossen, die Konzerte angesehen, machte ich mich auf die Suche nach einer Bar. Was ich nicht verstehen konnte war die Tatsache, dass es keine einzige Bar, keinen einzigen Getränkestand oder sonstiges in den Strassen hatte. In der Schweiz wird bei solchen Festivals wie zum Beispiel das Luzerner Stadtfest oder ähnlichen Veranstaltungen ziemlich viel getrunken und gefeiert. Dies gefällt mir sehr. Darum die kleine Enttäuschung über die nüchterne Veranstaltung in Guanajuato. Die Stimmung war trotzdem gut und einzigartig. Speziell zu erwähnen ist, dass die Schweiz, Österreich und Polen die Gastländer an dem diesjähren Festival sind. So konnte man viel Werbung aus der Schweiz sehen. Bilder von den verschneiten Bergen, von Skifahrern, von Raclette und Fondue, Rohfleisch, den Städten Luzern, Bern, Zürich, usw. und  traditionellen Festen. Ein wenig Sehnsucht nach der Heimat kam auf...

Die Nächte, bei denen man nicht viel erwartet, sich an eine Bar setzt, einige Biere trinkt, einige Smalltalks führt und abwartet, werden meist am Schluss am lustigsten. So lernte ich einige Studenten und Studentinnen kennen. Vor allem mit der einen Studentin verstand ich mich sehr gut. Schnell bemerkte ich, dass ihr IQ einiges höher war, als meiner. Sie studiert Astronomie in Guanajuato, war zweiundzwanig Jahre alt und super hübsch, machte aber dennoch einen sehr prüden und ruhigen Eindruck. Sie wusste sehr viel über das Cern in Genf. So wie ich es verstanden habe, suchen sie dort irgendwelche schwarze Löcher. Von der Schweiz her weiss ich nur, dass es ziemlich viel von unseren Steuergeldern frisst. So vergingen die Stunden mit Gesprächen und lustiger Stimmung in der Bar. Danach folgten weitere Biere in diversen Bars. Um etwa drei Uhr war Afterhour Salsadancing angesagt. Ein weiteres Mal konnte ich meine Salsakünste in Beweis stellen und schwang mein Tanzbein mit der Studentin aus der Bar. Man kam sich näher und näher...

Wiedersehen in Guadalajara

Der Zufall kam und Pedro, den ich von Oaxaca her kenne, fragte mich, ob ich nach Guadalajara kommen möchte, da es einiges billiger sei, als Guanajuato. Ich nahm den nächsten Bus nach Guadalajara. Oft versuche ich, meine Spanischkenntnisse in den Bussen zu verbessern, indem ich mit meinem Sitzpartner oder meiner Sitzpartnerin spreche. Lieber Leser, liebe Leserin, ich habe noch nie eine so wunderschöne Frau gesehen, geschweige denn mit ihr gesprochen, wie in diesem Bus. Viele haben mir bereits vor meiner Reise nach Guadalajara gesagt, die Frauen hier sollen die schönsten Mexicos sein. Diese junge Dame war dem Klischee entsprechend und übertraf jede Miss Schweiz weitaus. Einfach wunderschön und sie wirkte nicht eingeschnappt oder hochnäsig. Nein, das pure Gegenteil. Als würde sie gar nicht bemerken, dass sie so wunderschön war.Wir unterhielten uns rund drei Stunden in spanisch und hatten es sehr lustig. Ich traf in Guadalajara ein und suchte das Hostel, in dem Pedro seit einigen Tagen war. Ich verstaute meine Dinge und betrachtete ein wenig das Hostel. Der erste Eindruck war gut. Allgemein sind die Hostels sehr schön in Mexico. Ich habe selten was zu beklagen. 

In der ersten Nacht machten wir einige lokale Bars unsicher. Guadalajara hat sehr viel zu bieten. Zum einen die vielen kleinen Bars mit billigen Bieren und zum anderen hat es viele teure Clubs und Restaurants. Als Backpacker besuchen wir aber stets die lokale und Bars, die etwas billiger sind. Meist sind dort auch viele Einheimische anzutreffen. Clubs mit hohen Eintrittspreisen und teuren Getränken meiden wir stets. Die Nacht verging und der nächste Tag folgte. Ziel, neue Kamera kaufen. Bei meiner Kamera versagte leider der Zoom und manchmal lässt sie sich nicht mehr an- oder ausschalten. Eine neue Kamera musste her. Wäre ja schade, die Reise ohne funktionierende Kamera fortzusetzen. Ich entschied mich für eine Nikon. Mit den vielen Discounts war sie nicht sehr teuer. Die nächsten Fotos werden von meiner neuen Kamera kommen. Mit den Effekten, die die neue Kamera hat, kann ich neue Dinge ausprobieren, mal schauen ob es klappt. 

Am späteren Nachmittag besuchten wir eine Art Landwirtschaftsmesse. Es war ein wenig ein Mix aus Oktoberfest, OLMA, Stierenmarkt und Fasnacht. Es hatte viele Farmer, die ihre Tiere zur Schau stellten, Rodeos, Pferdetanzconteste, Essensstände, Bars und Hallen, die sich in Tanz und Trinklokale verwandelten. Ohne Sombrero und Schnauz gehörte man zur Minderheit. Bandamusik war überall in den Strassen zu hören. Dies ist eine Art Guggenmusik, welche vor allem traditionelle mexicanische Musik spielt. Die Stimmung war super und ausgelassen. Der Taxifahrer warnte uns von den Personen aus den Kartellen. Man sollte nicht mit jeder Person sprechen und vor allem die sehr gut aussehenden Frauen meiden. Oft gehören sie zu den Personen aus den Kartellen. Diese sind vor allem Farmer, welche ausserhalb der Stadt die Mafia und Drogenbosse beschützen. Wenn es sein muss mit Waffengewalt, wie man es oft aus den Medien erfährt. Sie seien jedoch harmlos, wenn man sie einfach in Ruhe lässt und nichts provoziert. 

Wir werden noch einige Tage in Guadalajara verbringen und suchen und danach einen schönen Strand. Pedro und Marco, den ich auch aus Oaxaca kenne und seit zweieinhalb Jahr mit dem Motorfahrrad herumreist, möchten ein wenig surfen gehen. Eventuell werde ich es auch versuchen. In einer Woche werde ich bereits nach Miami fliegen. Völlig neue und lustige Geschichten werden folgen, da bin ich mir ganz sicher.










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